Corona-Artefakt

barrier tape, 60 x 250 cm, 2020

 

 

Das Artefakt besteht aus weiss-rotem Absperrband, auf dem fortlaufend in schwarzer Schrift das Wort „Sperrzone“ in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch zu lesen ist. Das Absperrband ist in sieben Zeilen um ein 2,5 m breites Drahtgitter gewebt, wobei Stellen ausgelassen wurden. Durch diese leeren Stellen zwischen den Absperrbändern entsteht das Wort „Liebeszone“.

 

Künstlerstatement

Während des Lockdowns im März 2020 wurden offizielle sowie grüne Grenzen geschlossen. Im Rheinvorland zwischen Diepoldsau und Lustenau wurde mit Absperrband eine Sperrzone errichtet. In diesen etwa vier Meter breiten Raum durfte niemand eintreten. Menschen beider Seiten, Österreich und Schweiz haben diesen Ort aufgesucht. Familien und Freunde haben sich dort getroffen und über diesen Raum miteinander kommuniziert. Von Zeit zu Zeit waren Geräusche, die immer lauter wurden, hörbar. Die regelmässig auftauchenden Helikopter haben sich jeweils von Weitem angekündigt. Über den Absperrbändern haben sie Halt gemacht, um von oben herab Kontrollen auszuführen. Von aussen betrachtet haben diese Szenen schwer und tragisch auf mich gewirkt. Als eines Tages niemand dort war, hab ich mich der Sperrzone genähert und bin an diesem Absperrband entlang gelaufen. Da hat sich etwas in meiner Wahrnehmung verändert. Nah dran hat es sich überhaupt nicht schwer angefühlt, sondern da war etwas Leichtes und Liebevolles wahrnehmbar. Die Menschen, die diesen Ort besuchten, haben etwas anderes aus ihm gemacht, als er vorgesehen war.

 

 

The artifact consists of a white-red barrier tape on which the word "lock zone" is written in black in the languages German, French and Italian. The barrier tape is woven in seven lines around a 2.5-metre wide wire frame, leaving out places. These empty spaces between the barrier tape create the word "Liebeszone" which means "love zone".

 

artist statement

During the lockdown in March 2020, official and green borders were closed. In the Rhine foreland between Diepoldsau and Lustenau, a lock zone was established with a barrier tape. No one was allowed to enter this space. People from both sides, Austria and Switzerland have visited this place. Families and friends met there and communicated with each other. The helicopters that regularly appeared were very loud. They stopped over the lock zone to carry out checks from above. From the outside, these scenes have had a serious and tragic effect on me. One day, when no one was there, I approached the lock zone and walked along this barrier tape. Close to it, it did not feel hard at all. There was something light and loving perceptible. The people who visited this place made something different from it than it was intended.